Unter einer Blutprobe versteht man die Entnahme und Untersuchung von Patientenblut zu diagnostischen Zwecken. Dies erfolgt routinemäßig zur Prüfung relevanter Blutwerte oder aber gezielt zum Nachweis/Ausschluss von Erkrankungen. Mittels eines Bluttests analysieren Ärzte auch, ob das Blut ausreichend Sauerstoff, Hormone oder Nährstoffe transportiert. Blutproben unterscheiden sich hinsichtlich ihrer konkreten Fragestellung erheblich voneinander.
Ob Ärzte venöses Blut für eine Blutprobe nutzen, kommt auf die Menge an Blut an, die für die konkrete Untersuchung notwendig ist. Wird nur ein Tropfen Blut gebraucht, wird dies meist mit einer kleinen Nadel aus Fingerkuppe oder Ohrläppchen gewonnen (kapillares Blut). Für eine größere Probe entnimmt man Blut aus der Vene (meist an der Armbeuge). Die Blutentnahme aus der Vene ist unproblematisch, da hier ein geringer Druck herrscht. Anders bei arteriellem Druck: Hier ist das Risiko für Blutungen höher. Daher führen Ärzte diese Blutprobe nur selten durch, z. B. wenn sie einen Blutdruckkatheter legen oder den Sauerstoffgehalt des Blutes (v. a. bei Lungenerkrankungen) messen.
Sicher hat man dir beim Hausarzt schon einmal Blut abgenommen. Je nachdem, was man konkret mit der Blutprobe misst, musst du nüchtern erscheinen. Hier ändert sich aktuell einiges: Früher musste man für eine Cholesterinmessung mindestens zehn Stunden nüchtern sein. Heute weiß man, dass eine vorherige Mahlzeit den Cholesterinspiegel praktisch nicht verändert. Daher bestellen immer weniger Ärzte ihre Patienten nüchtern zur Blutprobe ein, es sei denn, man möchte z. B. den Nüchternblutzucker messen. Vor jeder Spende wird eine Blutprobe entnommen, allerdings musst du dafür nicht nüchtern sein.
Das Vorgehen im Einzelnen:
Wie viel Blut benötigt wird, hängt von der Art der Blutprobe ab. Ein Blutentnahmeröhrchen umfasst meist 2,5 ml bis 7,5 ml, aber auch weitere Größen sind nicht unüblich.
Es gibt eine Reihe verschiedener Blutuntersuchungen. Am bekanntesten ist sicher der Routinetest beim Hausarzt. Insgesamt unterscheidet man folgende Varianten:
Mit einer Blutprobe werden die Blutbestandteile gemessen. Viele Erkrankungen, Infektionen, Mangelerscheinungen und Stoffwechselvorgänge lassen sich im Blut nachweisen. Ebenso bieten viele Parameter die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit der Organe zu beurteilen (v. a. Niere und Leber). Auch akute Krankheiten wie der Herzinfarkt sind im Blut durch spezielle Enzyme nachweisbar.
Wenn du Medikamente einnimmst und diese nicht richtig wirken, bestimmt der Arzt im Blut auch den Wirkstoffspiegel. Sogar psychiatrische Erkrankungen sind teilweise im Blut nachweisbar. Es lässt sich also zusammenfassen: Die Blutprobe gehört zu den wichtigsten und vielseitigsten Untersuchungen überhaupt.
Es gibt verschiedene Faktoren, die das Messergebnis beeinflussen. Hier einige Beispiele:
Weitere Faktoren, die das Ergebnis verfälschen können:
Eine Blutprobe entnimmt man routinemäßig oder bei konkretem Verdacht auf ein gesundheitliches Problem hin. Bei der Blut- oder Plasmaspende dient sie der Sicherheit der Spender. Auch zur Verlaufs- und Erfolgskontrolle einer Therapie bei chronischen Erkrankungen untersucht man das Blut regelmäßig. Das beste Beispiel hierfür ist Diabetes mellitus. Hierbei bestimmt man in der Regel einmal im Vierteljahr den Langzeitblutzucker (HbA1c)
Die Auswertung von Blutproben gehört zum Fachgebiet der Laboratoriumsmedizin. Allerdings hängen technischer Aufwand und benötigte Expertise vom konkreten Fall ab. Kann eine Zuckermessung problemlos von Patienten zu Hause durchgeführt werden, sind für andere Fragestellungen Laborpraxen oder gar hochspezialisierte Forschungszentren notwendig.
Die venöse Blutentnahme ist risikoarm. Abgesehen von einem kleinen Schmerz beim Einstich brauchst du in aller Regel keine Nebenwirkungen zu fürchten. Selten kommt es zu Rötungen oder Entzündungen an der Einstichstelle. Möglich sind auch Infektionen, sofern nicht sauber gearbeitet wurde. Auch die Messung von Kapillarblut zu Hause ist unproblematisch, sofern du alle hygienischen Standards beachtest. Etwas risikoreicher sind Blutproben aus der Arterie, weswegen diese nur Ärzte durchführen.
Solange dein Arzt dich nicht explizit auf etwas hinweist (z. B. Nüchternheit), bedarf es deinerseits keiner besonderen Vorbereitung. Auch nach der Blutprobe kannst du deinen Tagesablauf normal fortsetzen. Achte allenfalls auf mögliche Kreislaufprobleme, sofern dir der Anblick deines Blutes Probleme bereitet. Auf alles weitere weist dich dein Arzt im konkreten Fall hin.
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