Im Rahmen einer Bluttransfusion (Blutübertragung) verabreichen Ärzte dem Patienten Blut oder (häufiger) einzelne Blutbestandteile über die Venen. Häufig geschieht dies, um größere Blutverluste, z. B. nach Operationen oder Verletzungen auszugleichen. Auch wenn du an einem Erythrozyten-Mangel oder an einer Gerinnungsstörung leidest, kommt eine Bluttransfusion infrage.
Zum Einsatz kommt entweder Spenderblut oder, sofern planbar, Eigenblut des Empfängers. Voraussetzung für eine erfolgreiche Bluttransfusion ist, dass das Spenderblut zum Empfänger passt.
Im ersten Schritt prüft das Personal die Blutkonserve auf ihre Unversehrtheit, indem sie z. B.
Unmittelbar vor der Transfusion wird noch einmal deine Blutgruppe geprüft. Dieser Test heißt Bedside-Test und ist unbedingt notwendig, um das letzte kleine Risiko einer Unverträglichkeit durch inkompatible Blutgruppen auszuschließen, da du sonst eine Sofortreaktion erleidest. Vorab findet zudem immer die Kreuzprobe statt. Dabei vermischt man Spender- und Empfängerblut miteinander. Auch hierbei darf es zu keiner Reaktion im Sinne einer Verklumpung oder eines Blutzerfalls kommen.
Sofern die Bluttransfusion nicht notfallmäßig erfolgt, klärt der Arzt dich umfassend über das Prozedere auf. Ein spezielles Transfusionsgerät verabreicht dir im Anschluss den Inhalt der Blutkonserve in die Vene. Damit es zu keiner Verkeimung des Blutes kommt, muss das Prozedere nach spätestens sechs Stunden abgeschlossen sein. Eine Notfall-Transfusion geht viel schneller.
Operationen, bei denen viel Blut verloren geht, sind eine typische Indikation für eine Bluttransfusion. Dasselbe gilt für schwere Verletzungen.
Neben dem akuten Blutverlust gibt es weitere Indikationen:
Du siehst, es gibt nicht die eine Bluttransfusion. Je nachdem, was dir fehlt, erhältst du verschiedene Blutprodukte.
Grund für die Gabe eines Blutprodukts/Welches Blutprodukt wird gegeben?
Das Blut und die Blutbestandteile übernehmen wichtige Aufgaben. Hast du zu wenige Erythrozyten, erfolgt der Sauerstofftransport nicht mehr effektiv. Blutgerinnungsstörungen können potenziell lebensbedrohlich sein. Ein Mangel an Blutgerinnungsfaktoren führt dazu, dass du schon bei leichten Verletzungen stark blutest.
Ähnliche Folgen hat ein Thrombozytenmangel. Eine Bluttransfusion gleicht diese Mangelerscheinungen gezielt aus. Granulozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen und sind wichtig für deine Immunabwehr. Ein Mangel kann ständig wiederkehrende Infektionen zur Folge haben.
Grundlage einer Bluttransfusion ist die sogenannte Blutkonserve. Heutzutage enthält diese v. a. Blutbestandteile wie
Aus Spenderblut gewinnt man sämtliche Blutkonserven. Dasselbe gilt für eine Plasmaspende, die vor allem für die Gewinnung von Gerinnungsfaktoren sehr wertvoll ist.
Nicht jede Blutkonserve ist für jeden Patienten geeignet. Die Blutkonserve muss immer zur jeweiligen Indikation passen. Gerade für Erythrozytenkonzentrate gilt zudem, dass die Blutgruppen zwischen Spender- und Empfängerblut kompatibel sein müssen. Wenn man eigenes Blut für Transfusionen nutzt, minimiert man dieses Risiko. Dies ist aber nur möglich, wenn die Indikation planbar ist, z. B. vor einer geplanten größeren Operation.
Wenn du regelmäßig Plasma spendest, schockgefrieren die Mitarbeiter der Plasmaspende dieses. Dadurch macht man es aufbewahrbar, um es bei Bedarf Patienten mit Gerinnungsstörungen zu transfundieren. Denn das Plasma ist reich an Gerinnungsfaktoren, aber arm an Blutzellen.
Durch Bluttransfusion sorgen Ärzte erst einmal dafür, gesundheitliche Risiken zu mindern. Nämlich solche, denen du dich bei Fortbestehen eines Blutmangels (o. Ä.) aussetzen würdest. Wie praktisch jede Behandlung birgt aber auch die Bluttransfusion gewisse, wenn auch seltene Risiken.
Das hängt natürlich auch vom Patienten und der jeweiligen Transfusionsart ab. In rund zwei Prozent der Fälle kommt es nach einer Transfusion zu allergischen Reaktionen oder Fieber. In diesem Fall unterbrechen Ärzte die Transfusion und der Patient erhält antiallergische bzw. fiebersenkende Medikamente.
Sehr seltene Nebenwirkungen sind:
Obwohl man die Blutkonserven intensiv auf Krankheitserreger hin untersucht, sind Infektionen nicht vollkommen auszuschließen. Zum Beispiel kann der äußerst seltene Fall eintreten, dass du dich kurz vor einer Blutspende angesteckt hast, die Erreger aber noch nicht nachweisbar waren. Auch kann es passieren, dass Ärzte bestimmte Keime im Blut schlicht nicht feststellen können.
Insgesamt ist die Bluttransfusion aber eine sehr sichere Methode, andere Krankheitsrisiken gezielt zu minimieren und die Gesundheit zu erhalten bzw. wiederherzustellen.
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