Bei einer Leukozytose befinden sich zu viele weiße Blutkörperchen (Leukozyten) im Blut. Da es verschiedene Arten von Leukozyten gibt, unterscheidet man auch unterschiedliche Formen der Leukozytose. Eine erhöhte Anzahl im Blut ist meist Ausdruck einer Infektion oder Entzündung. Denn weiße Blutkörperchen sind Teil deines Immunsystems und durch solche Krankheiten besteht ein erhöhter Bedarf.
Von einer Leukozytose spricht man, wenn eine Blutprobe einen Wert von mehr als 10.000/µl Blut feststellt. Das Gegenteil einer Leukozytose ist die Leukozytopenie, hier liegt der Wert unterhalb von 4.000/µl Blut.
Je nachdem, welche weißen Blutkörperchen erhöht sind, unterscheiden Ärzte zwischen verschiedenen Formen der Leukozytose:
Eine erhöhte Anzahl an Leukozyten weist zumeist auf eine Infektion oder Entzündung hin, die sich aktuell in deinem Körper befindet. Grundsätzlich produziert das Knochenmark unter folgenden Bedingungen mehr weiße Blutkörperchen:
Wichtig ist, dass du bei einem erhöhten Wert keine Panik bekommst. In vielen Fällen ist die Ursache erhöhter Leukozytenwerte harmlos. Schon eine schlichte Erkältung kann die Anzahl der weißen Blutplättchen im Blut erhöhten. Genauere Hinweise auf die Ursache gibt auch die Art der Leukozytose.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei Virusinfektionen eher die Lymphozyten und bei bakteriellen Infekten eher die neutrophilen Granulozyten erhöht sind. Gerade bei viralen Infekten kann es aber auch sein, dass dein Arzt gar keine Erhöhung der Leukozyten feststellt. Manchmal sinkt der Wert sogar.
Anders bei einer Leukämie: Hier vermehren sich entartete Leukozyten sprunghaft. In seltenen Fällen finden Ärzte auch gar keine Ursache dafür, dass das Knochenmark zu viele weiße Blutkörperchen bildet. Der Fachbegriff hierfür lautet chronisch idiopathische Neutrophilie (CIN).
Die Leukozytose selbst verursacht überhaupt keine Symptome. Die oft einhergehenden Beschwerden wie Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust oder Husten sind auf die Grunderkrankung zurückzuführen. Am Beispiel einer Mandelentzündung bedeutet das: Du spürst die Symptome der Krankheit selbst, hast also Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Husten. Dass dabei die Leukozyten erhöht sind, spürst du aber nicht.
Ärzte diagnostizieren eine Leukozytose durch eine Blutprobe. Dies geschieht entweder zufällig oder auf konkreten Verdacht hin, z. B. bei einer Infektion. Hier gibt die Leukozytenzahl Auskunft über die Intensität der Erkrankung. Beim kleinen Blutbild misst man nur die Gesamtzahl an Leukozyten, beim großen Blutbild unterscheidet man diese nach ihrem Typ. Stellt dein Arzt eine erhöhte Leukozytenzahl fest, folgen weitere körperliche Untersuchungen, um der Ursache auf den Grund zu gehen.
Genau genommen behandeln Ärzte nicht die Leukozytose selbst, sondern immer die Ursache. Und hier sind die Therapiemöglichkeiten so unterschiedlich wie die Auslöser selbst. Daher hier nur ein paar exemplarische Beispiele:
Tatsächlich können bestimmte Medikamente die Anzahl weißer Blutkörperchen erhöhen. Typisch ist dies für
Auch Rauchen kann eine Leukozytose verursachen oder begünstigen. Bereits wenige Zigaretten am Tag erhöhen die Anzahl weißer Blutkörperchen. Und zwar tritt diese Wirkung praktisch sofort nach dem Tabakgenuss auf. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind dafür komplexe biochemische Reaktionen im Körper verantwortlich, die Nikotin verursacht.
So sorgt die Substanz dafür, dass der Körper Adrenalin ausschüttet. Nikotin regt eine Reihe an Zellen an, die die Vermehrung und Rekrutierung weißer Blutkörperchen fördert, z. B. sog. Makrophagen. Den Zustand einer erhöhten Leukozytenzahl bei Rauchern nennt man Raucherleukozytose.
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